Der Steinbruch von St. Margarethen ist österreichweit einer der ältesten noch aktiven Werksteinbrüche. Der Kalksandstein dieses Bruches zählt zu den Leithakalken und ist durch 20-30 Millionen Jahre alten Lagunenablagerungen wie Muscheln, Korallen und Knollaugen geprägt, denn das Ruster Hügelland, in dem sich der Steinbruch befindet, lag vor 14 Mio. Jahren im Bereich eines Meeres, das bis ins Wiener Becken reichte. Durch einen Fund eines Steinlöwens und eines spätrömischen Grabes ist bekannt, dass der Steinbruch schon zur Römerzeit in Betrieb war.

In St. Margarethen selbst sind im 14. Jahrhundert der Karner und Ende des 15. Jahrhunderts das Langhaus der Kirche aus diesem Stein errichtet worden.

Ein Teil des Steinbruchs, der einen besonders schönen und harten Stein aufweist, war und ist als „Stephanswand“ der Dombauhütte von St. Stephan vorbehalten – für alle Bauphasen des Stephansdomes war dieser Sandstein wichtig. Auch heute noch erfolgen damit Ausbesserungs- bzw. Renovierungsarbeiten am Dom. Aus diesem Bruch wurden Steine auch unter anderem für Wiener Ringstraßenbauten und den Oberbau der Semmeringbahn verwendet.

Das Gebiet rund um den Steinbruch gehört zu dem im Jahr 2001 ernannten UNESCO Weltkulturerbe Fertö – Neusiedler See.
Die eindrucksvollen Wände, die durch den Abbau entstanden, bilden heute die Kulisse für opulente Opernaufführungen, für Kunstwerke bedeutender Künstler sowie für Entdeckungstouren in die Welt der Geologie.

Steinbruchführungen

Der Steinbruch St. Margarethen kann zu fixen Führungszeiten besichtigt werden. Die Führung macht die Millionen von Jahren alte Geschichte des Steinbruchs auf spannende Weise erlebbar. Zum Führungsangebot zählen die Familienführungen durch den Steinbruch St. Margarethen und die Familienführungen rund um den Steinbruch St. Margarethen. Infos, Termine und Preise zum Führungsangebot finden Sie hier.